Dissente Medien

Unser erster Webseiteneintrag vom August 2007. Wer wir sind und was wir machen. BFR-Mitglied sind wir 2008 geworden. Da der Text ansonsten immer noch richtig ist, haben wir diese Information ergänzt.

Der Verein „Dissent – Medienwerkstatt Darmstadt“ ist Mitglied im Bundesverband Freier Radios BFR und strebt die Lizenzierung als Anbieter nichtkommerziellen, lokalen Radioprogramms an.

Nach den Vorgaben des Hessischen Privatrundfunk­gesetzes bedeutet das:

  1. ein Programm ohne Werbung oder Sponsoring zu gestalten,
  2. die Zugangsoffenheit zu gewährleisten – das heißt, dass jeder und jede Radioprogramm gestalten kann, solange dies den journalistischen Grundsätzen entspricht, und
  3. ein Programm der sogenannten „publizistischen Ergänzung“ zu gestalten – das heißt: hier kommen Menschen und ihre Meinungen zu Wort, die in anderen Medien nicht oder nicht genügend zu Wort kommen.

Im Rahmen eines lokalen Radioprogramms bedeutet das, ganz besonderes Augenmerk auf die lokalen Ereignisse zu werfen, seien sie kultureller, politischer oder wirtschaftlicher Art. Kritische Berichterstattung regt die Diskussion und Kommunikation an, sowohl bei den Hörerinnen und Hörern als auch bei den Radiomacherinnen und Radiomachern selber.

Ein anderer Aspekt ist die Möglichkeit für Migrantinnen und Migranten, muttersprachliches Radioprogramm zu gestalten. Vor allem durch die Gestaltung von Sendestrecken in zwei oder mehr Sprachen versprechen wir uns eine Förderung des interkulturellen Dialogs. Und damit meinen wir auch Dialog. Integration von Migrantinnen und Migranten ist mehr als Unterwerfung unter nicht hinterfragbare deutsche Werte und Normen. Vielleicht hilft unsere Art von Dialog auch der Integration der „eingeborenen“ Deutschen.

Insbesondere bedeutet das Anbieten von nichtkommerziellem lokalen Hörfunk die Förderung von Medienkompetenz sowohl bei den Radiomacherinnen und Radiomachern als auch bei den Zuhörerinnen und Zuhörern, die ein etwas anderes Programm geboten bekommen als sonst üblich. Dies geschieht schon „von ganz allein“ durch die Bedingung der Zugangsoffenheit. Mit Seminaren für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wollen wir sowohl die Medienkompetenz und damit einhergehend auch die Sprachkompetenz vertiefen.

Die Medienlandschaft verändert sich andauernd. Deswegen haben wir uns nicht auf ein einziges Medium beschränkt. Der Begriff der „Medienwerkstatt“ steht dafür, dass es darum geht, das jeweils angemessene Medium zu finden, um Nachrichten und Meinungen zu kommunizieren. Wir verweisen auf den derzeitigen Modebegriff „cross-media-publishing“, demnach wäre derzeit neben den angestrebten Radiosendungen immer auch das Publizieren über Druckwerke oder als Text, Audiodatei oder Videodatei im Internet zu erwägen.

Kategorie: Textwerkstatt | veröffentlicht am 7. 8. 2007